“Fahrt ihr im Moment?” Das war eine der häufigsten Fragen, die man uns im Frühjahr 2020 immer wieder gestellt hat. Die Antwort war immer: “Ja! Natürlich fahren wir weiter!” Als Radbot*innen sind wir stolz ein Teil der städtischen Logistik zu sein und Güter sehr effizient, rasch und emissionsfrei quer durch die Stadt und auch ins Wiener Umland zu bringen.
Aber natürlich haben die letzten Monate unseren Bot*innen-Alltag und die Auftragslage verändert. Einerseits waren wir – zusammen mit anderen Kurierdiensten – in der Zeit der Ausgangsbeschränkungen wichtig für Menschen, die ihre Wohnungen nicht verlassen konnten. Wir haben uns auch besonders gefreut, Blumengrüße überbringen zu dürfen in jenen Tagen, in denen Besuche nur sehr eingeschränkt möglich waren. Gerne haben wir unsere Standardrouten für Stammkund*innen von der gewohnten Büro-Adresse auf eine Home Office-Adresse abgeändert.
Andererseits waren viele Büros ganz geschlossen und einige Geschäftszweige (vor allem im Zusammenhang mit Tourismus) sind weggebrochen. Für ein paar Standardlieferungen sind während der letzten Monate “andere Lösungen” gefunden worden. Wir glauben ja, dass ein paar Leute so froh waren, als sie wieder das Haus verlassen durften, dass sie ihre Unterlagen zu Fuß selbst zum Steuerberater gebracht haben. ;) Das unterstützen wir natürlich auch!
Auffällig ist, dass sich die Zeiten, in denen wir Aufträge erhalten, deutlich verschoben haben. Im Home Office sind Leute anscheinend später aufgestanden und haben das später beibehalten. Darüber hinaus merken wir oft, wie sehr Sekretär*innen für eine effiziente Aufteilung von Aufträgen aus einer Firma verantwortlich sind. ;) Kein Problem für uns, normalerweise. Aber es gibt jetzt immer wieder Tage, wo gegen 10 Uhr mehrere Anrufe kommen, die alle mindestens drei dringende Aufträge haben. Wir bitten um Entschuldigung, wenn Dinge vielleicht einmal nicht so glatt laufen wie gewohnt.
Wenn einmal weniger zu tun ist, nutzen wir die Zeit - zum Beispiel – nachdem die Mistplätze in Wien wieder offen waren – für eine Aufräumaktion in unserer Zentrale in der Zirkusgasse mit anschließender “Müllfahrt”. Oder natürlich für den Aufbau unserer Grätzloase (siehe Wir haben (uns) Platz genommen). Diese müssen wir übrigens überraschenderweise wieder abbauen, weil wir einer sehr kurzfristig angesetzten Baustelle in unserem Haus Platz machen müssen.
Soweit ein kurzer Einblick in unseren neuen, unberechenbareren Bot*innen-Alltag. Über den Sommer werden wir die Fahrpausen auch nutzen, um nachzudenken, ob wir Abläufe und Strukturen vielleicht anpassen können und sollten. Dazu ist auch Input von unseren Stammkund*innen – oder solche, die es (wieder) werden wollen - sehr willkommen.
Wie immer gilt: Wir freuen uns, für Sie möglichst oft und bald wieder in die Pedale treten zu können!
Beste Grüße & schönen Sommer
Eure Hermiten